Markus Lanz fragt eine
Klimaschutzaktivistin, wie denn der Individualverkehr der Pendler auf
dem Lande ohne Verbrennungsmotoren bewältigt werden soll. Dunja
Hayali konfrontiert Robert Habeck mit drei von Klimaschutzmaßnahmen
Betroffenen. Eine ist Vorsitzende der Gewerkschaft in einer
Braunkohlenförderung. Sie verweist darauf, dass in der Nachbarschaft
in Polen ein neues Kohlekraftwerk entstehe, während in der Lausitz
die Braunkohleverstromung aus Grünen-Sicht lieber schneller als
geplant beendet werden solle. Der zweite ist Landwirt und sein
Schweinemastbetrieb arbeitet nur unter erheblichem CO2-Ausstoß
profitabel. Der Dritte ist der Chef des Flughafens Hannover und
argumentiert gegen eine Kerosinsteuer - dann würden Flugzeuge halt
im Ausland betankt. Allen Klimaschützern (was immer das ist) werden
immer Kosten, Arbeitsplätze, individuelle Freiheit und Verzicht
vorgehalten.
Die Titanic sinkt. Der Kapitän schickt die Passagiere in die Boote. "Ja, aber dann wird doch mein Kleid nass." "Ja, aber mein Nachbar geht ja auch nicht." "Ja, aber Sie können mir doch nichts vorschreiben!" "Ja, aber ich habe doch für die ganze Reise bezahlt!"
Wenn wir nicht wollen, dass unsere Kinder uns mehr verfluchen als wir unsere Eltern, die das Dritte Reich ermöglichten, dann müssen wir handeln. Das heißt verzichten, zahlen, zurückstecken, ertragen ... aufhören, so zu leben, wie wir es tun.
Nachtrag: die jährlichen Ressourcen der Erde waren am 29. Juli aufgebraucht (Earth Overshoot Day)
Dazu schreibt die SZ: "Ein bisschen Verzicht reicht nicht" „Es steht nicht gut um die Erde“,
steht dort, denn „weltweit stehen Böden, Wälder und Feuchtgebiete
vor allem durch die Nahrungsmittelpro-duktion unter enormem Druck. In
vielen Regionen droht Wassermangel, es besteht akute Waldbrandgefahr,
einst fruchtbare Weiden verwandeln sich in Wüsten, der Permafrost
schmilzt und Ernten sind auch nicht mehr sicher. Das macht Angst. Und
es macht wütend: auf die Menschen, die es so weit haben kommen
lassen, sich selbst eingeschlossen, und auf die, die noch immer "Ja,
aber ..." sagen, wenn es um Klimaschutz geht.“
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