Die NZZ bringt ein Interview mit
dem britischen Schriftsteller Ian McEwan, der in „Maschinen wieich“
einen Androiden mit Bewusstsein beschrieben hat. Überflüssig zu
sagen, dass das auch in „Digital. Wie Computer denken“
umfassend behandelt wird.
Zwei Zitate:
„Bei
öffentlichen Auftritten fragen mich Leute: «Weshalb interessieren
Sie sich für Naturwissenschaften?» Die Frage erscheint mir ebenso
dumm wie die Frage: «Weshalb interessieren Sie sich für Literatur?»
Oder: «Weshalb interessieren Sie sich überhaupt für irgendetwas?»“
„Abgesehen von den grossen Problemen
wie Klimawandel und der Möglichkeit eines Nuklearkriegs liegt die
grösste Herausforderung meiner Meinung nach jedoch in der Frage: Was
geschieht, wenn wir Maschinen herstellen, die intelligenter als wir
selbst und die dem Menschen zudem in moralischer Hinsicht überlegen
sind? Und was geschieht, wenn diese Maschinen an der nächsten
Generation ihrer Konstruktion mitarbeiten und die ganze Sache über
unseren Verstand hinauszuwachsen beginnt? Wir werden uns Gewissheit
darüber verschaffen müssen, wo wir aufhören und sie beginnen. Aber
diese Fragen bleiben vollkommen offen, weil die Vielzahl der
Möglichkeiten in mathematischer Hinsicht kolossal ist und unsere
Technologien und die Auswirkungen, die sie auf unser Leben haben,
eine Komplexität erreicht haben, die Vorhersagen völlig unmöglich
macht.“
Und schließlich:
"Wir müssen uns im Klaren darüber
sein, wie weit wir die Kontrolle über unser Leben bewahren wollen.
Über die Art und Weise, wie wir das Leben für uns selbst
beschreiben und welche Rolle die Literatur dabei spielt. Wir müssen
uns darüber im Klaren sein, dass unsere Existenz von der gewaltigen
Revolution, die wir durchleben, nicht mehr getrennt werden kann. Die
künstliche Intelligenz ist nur ein Aspekt des gesamten digitalen
Augenblicks. Wir hätten uns niemals vorstellen können, welchen
Einfluss das Internet auf unsere Politik haben würde. Dass es einen
amerikanischen Präsidenten ins Amt heben würde. Wir befinden uns
also in einem freien Fall, den wir zum Teil unserer eigenen
Cleverness verdanken. Unserer technischen Cleverness, die so viele
mögliche Zukünfte erzeugt, dass wir darüber keine Vermutungen mehr
anstellen können."
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