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Populäre Sachbücher, Philosophie und Wissenschaft "für jedermann"

Freitag, 1. November 2019

Mittwoch, 9. Oktober 2019

Interview zum Buch "Digital"


Der "Humanistische Pressedienst" hat ein schönes Interview veröffentlicht. Auf der Seite zum "Wissenschaftsjahr 2019" findet sich ebenfalls ein Beitrag dazu: Titel „Künstliche Intelligenz“ – Fluch oder Segen?


Samstag, 21. September 2019

Mittwoch, 14. August 2019

Planwirtschaft durch Big Data


Die NZZ fragt: „Macht uns der Computer zu Kommunisten?“ 



Die Klassiker der liberalen Ökonomie brachten gegen die Planwirtschaft vor allem einen steuerungstheoretischen Einwand vor: Der Planer verfügt nie über bessere Echtzeitinformationen als der Markt. Der Staat weiss nicht, wie viele Fahrzeuge, Toaster und Türgriffe produziert werden müssen, damit der gegenwärtige Bedarf gedeckt ist. Man müsste Millionen von Gleichungen lösen, um ein makroökonomisches Gleichgewicht zu erhalten. Eine zentrale Planungsbehörde könne nie das gesamte Wissen über die Gesellschaft aggregieren, geschweige denn die Nachfrage nach bestimmten Gütern berechnen. Doch durch die Fortschritte der Informationstechnologie könnte dieses Wissensproblem gelöst werden.“

Alibaba-Chef Jack Ma ist von der Idee beseelt, dass man mit Big-Data-Analysen die Planungsfehler der Vergangenheit korrigieren und eine Planwirtschaft 2.0 ins Werk setzen könne: «Im Zeitalter der Daten ist es so, als hätten wir ein Röntgengerät und eine Computertomografie-Maschine für die Weltwirtschaft.» Alibaba könnte mit den Daten seiner 500 Millionen Kunden den Prozess der Preisbildung simulieren. Wer interessiert sich für welches Produkt? Wer plant die Anschaffung einer Waschmaschine? In welcher Region steigt die Nachfrage nach Autos? Mit mathematischen Modellen könnte man die Angebots- und Nachfragemenge analog zum Markt am Computer berechnen und eine Art künstlichen Preisbildungsmechanismus entwickeln.“

Lesen Sie den Artikel des Politikwissenschafters und Journalisten Adrian Lobe hier.

Donnerstag, 8. August 2019

Ja, aber ...


Markus Lanz fragt eine Klimaschutzaktivistin, wie denn der Individualverkehr der Pendler auf dem Lande ohne Verbrennungsmotoren bewältigt werden soll. Dunja Hayali konfrontiert Robert Habeck mit drei von Klimaschutzmaßnahmen Betroffenen. Eine ist Vorsitzende der Gewerkschaft in einer Braunkohlenförderung. Sie verweist darauf, dass in der Nachbarschaft in Polen ein neues Kohlekraftwerk entstehe, während in der Lausitz die Braunkohleverstromung aus Grünen-Sicht lieber schneller als geplant beendet werden solle. Der zweite ist Landwirt und sein Schweinemastbetrieb arbeitet nur unter erheblichem CO2-Ausstoß profitabel. Der Dritte ist der Chef des Flughafens Hannover und argumentiert gegen eine Kerosinsteuer - dann würden Flugzeuge halt im Ausland betankt. Allen Klimaschützern (was immer das ist) werden immer Kosten, Arbeitsplätze, individuelle Freiheit und Verzicht vorgehalten.


Die Titanic sinkt. Der Kapitän schickt die Passagiere in die Boote. "Ja, aber dann wird doch mein Kleid nass." "Ja, aber mein Nachbar geht ja auch nicht." "Ja, aber Sie können mir doch nichts vorschreiben!" "Ja, aber ich habe doch für die ganze Reise bezahlt!"

Wenn wir nicht wollen, dass unsere Kinder uns mehr verfluchen als wir unsere Eltern, die das Dritte Reich ermöglichten, dann müssen wir handeln. Das heißt verzichten, zahlen, zurückstecken, ertragen ... aufhören, so zu leben, wie wir es tun. 

Nachtrag: die jährlichen Ressourcen der Erde waren am 29. Juli aufgebraucht (Earth Overshoot Day)

Dazu schreibt die SZ: "Ein bisschen Verzicht reicht nicht" „Es steht nicht gut um die Erde“, steht dort, denn „weltweit stehen Böden, Wälder und Feuchtgebiete vor allem durch die Nahrungsmittelpro-duktion unter enormem Druck. In vielen Regionen droht Wassermangel, es besteht akute Waldbrandgefahr, einst fruchtbare Weiden verwandeln sich in Wüsten, der Permafrost schmilzt und Ernten sind auch nicht mehr sicher. Das macht Angst. Und es macht wütend: auf die Menschen, die es so weit haben kommen lassen, sich selbst eingeschlossen, und auf die, die noch immer "Ja, aber ..." sagen, wenn es um Klimaschutz geht.“

Mittwoch, 7. August 2019

KI = "künstliches Bewusstsein"?


Die NZZ bringt ein Interview mit dem britischen Schriftsteller Ian McEwan, der in „Maschinen wieich“ einen Androiden mit Bewusstsein beschrieben hat. Überflüssig zu sagen, dass das auch in „Digital. Wie Computer denken“ umfassend behandelt wird. 


Zwei Zitate:

„Bei öffentlichen Auftritten fragen mich Leute: «Weshalb interessieren Sie sich für Naturwissenschaften?» Die Frage erscheint mir ebenso dumm wie die Frage: «Weshalb interessieren Sie sich für Literatur?» Oder: «Weshalb interessieren Sie sich überhaupt für irgendetwas?»“

„Abgesehen von den grossen Problemen wie Klimawandel und der Möglichkeit eines Nuklearkriegs liegt die grösste Herausforderung meiner Meinung nach jedoch in der Frage: Was geschieht, wenn wir Maschinen herstellen, die intelligenter als wir selbst und die dem Menschen zudem in moralischer Hinsicht überlegen sind? Und was geschieht, wenn diese Maschinen an der nächsten Generation ihrer Konstruktion mitarbeiten und die ganze Sache über unseren Verstand hinauszuwachsen beginnt? Wir werden uns Gewissheit darüber verschaffen müssen, wo wir aufhören und sie beginnen. Aber diese Fragen bleiben vollkommen offen, weil die Vielzahl der Möglichkeiten in mathematischer Hinsicht kolossal ist und unsere Technologien und die Auswirkungen, die sie auf unser Leben haben, eine Komplexität erreicht haben, die Vorhersagen völlig unmöglich macht.“

Und schließlich:
"Wir müssen uns im Klaren darüber sein, wie weit wir die Kontrolle über unser Leben bewahren wollen. Über die Art und Weise, wie wir das Leben für uns selbst beschreiben und welche Rolle die Literatur dabei spielt. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass unsere Existenz von der gewaltigen Revolution, die wir durchleben, nicht mehr getrennt werden kann. Die künstliche Intelligenz ist nur ein Aspekt des gesamten digitalen Augenblicks. Wir hätten uns niemals vorstellen können, welchen Einfluss das Internet auf unsere Politik haben würde. Dass es einen amerikanischen Präsidenten ins Amt heben würde. Wir befinden uns also in einem freien Fall, den wir zum Teil unserer eigenen Cleverness verdanken. Unserer technischen Cleverness, die so viele mögliche Zukünfte erzeugt, dass wir darüber keine Vermutungen mehr anstellen können."



Montag, 22. Juli 2019

Überwachung ... das Neuste

Mein Buch "Digital" ist fast schon veraltet, obwohl es gerade erst erschienen ist. Gesichtserkennung war gestern. Das chinesische Start-up Watrix erkennt jetzt mithilfe künstlicher Intelligenz Personen an ihrer Körperform und ihrem Gang. DER SPIEGEL berichtete darüber. " "Zwei Schritte, und das System hat Sie erkannt!"


Bei einer beliebsten Fernsehshow läuft ein "Turing-Test": Tanzende Zwillings- bis Vierlingspärchen müssen von Menschen und der AI unterschieden werden. Wer siegte? Natürlich, die KI!! "Die Technologie wird China zum Besseren verändern!", sagt ein Firmensprecher von Watrix. Bis zum Jahr 2020 sollen 600 Millionen Überwachungskameras installiert sein. Sicherheit geht vor Privatsphäre!


Mittwoch, 17. Juli 2019

Wer ist Margaret Hamilton?


Mein Buch „Digital“ ist im Druck und kommt bald auf den Markt. Ich muss gestehen: Margaret Hamilton habe ich nicht darin erwähnt. Neben Ada Lovelace (die von einigen Historikern als „die erste Person, die als Programmierer bezeichnet werden kann“ angesehen wird) war sie eine der wenigen Frauen im IT-Geschäft, die bekannt geworden sind. Sie war die Chefin der 24-köpfigen Truppe, die den (aus heutiger Sicht vorsintflutlichen) Code für die Apollo-11-Mondlandung schrieb). Die NZZ hat einen langen lesenswerten Artikel darüber geschrieben („Was die Software von Apollo 11 über die Programmiererin hinter derMondmission verrät“).

Margaret Hamilton steht neben Ausdrucken der Apollo-Flugsoftware.

Auch im Fachblatt WIRED steht ein Artikel über sie.


Donnerstag, 27. Juni 2019

KI und der "Hurrikan von Widersprüchen"


Ian McEwan schreibt in seinem Roman „Maschinen wie ich“ über einen der ersten Androiden, menschenähnlichen Robotern mit „künstlicher Intelligenz“:

"Wir erschaffen Maschinen mit Intelligenz und Bewusstsein und stoßen sie hinaus in unsere unvollkommene Welt. Sie sind nach rationalen Grundsätzen geschaffen, anderen Menschen gegenüber positiv eingestellt, und nun wird ihr Verstand von einem Hurrikan von Widersprüchen erfasst. Wir selbst haben damit zu leben gelernt, und die Liste ödet uns an: Millionen sterben an Krankheiten, die wir heilen können. Millionen leben in Armut, obwohl es genug für alle gibt. Wir zerstören unsere Biosphäre, obwohl wir wissen, dass sie unsere einzige Heimat ist. Wir bedrohen uns gegenseitig mit Atomwaffen, auch wenn wir wissen, wohin das führen kann. Wir lieben Lebendiges, lassen aber massenhaftes Artensterben zu. Und dann der ganze Rest – Genozid, Folter, Versklavung, häus‌liche Gewalt bis hin zum Mord, Kindesmissbrauch, Schießereien in Schulen, Vergewaltigungen, tagtäg‌lich eine schier endlose Zahl skandalöser Greueltaten. Wir leben mit all diesen Grausamkeiten und sind nicht mal erstaunt, wenn wir trotzdem unser Glück, sogar die Liebe finden. Künst‌liche Intelligenzen sind da weniger gut geschützt."

Sonntag, 16. Juni 2019

Amazon verkauft auch Bücher


BBC NEWS berichtet über "Amazon's next big thing"

"Ich sehe Amazon als ein Technologieunternehmen, das gerade erst im Einzelhandel tätig war", beginnt Werner Vogels, Chief Technology Officer von Amazon.
Nur "sterbliche Menschen", sagt er mir in einem Interview, sahen Amazon jemals als reinen Einzelhändler. Die Frage ist also jetzt: Was wird Amazon als nächstes tun? Und sind bloße Sterbliche bereit dafür?
Die jüngste Re:Mars-Veranstaltung in Las Vegas zeigte deutlich - durch Präsentationen über Maschinenlernen, Robotik und Raumfahrt -, dass sich das Unternehmen in einer Übergangsphase befindet, die bei Erfolg seine Beziehung zur Öffentlichkeit neu definieren wird.
Die unglaublichen, hochentwickelten Systeme von Amazon werden nicht mehr nur für gute Geschäfte, schnelle Lieferzeiten oder billigen Webspeicher verwendet. Seine großen Datenkapazitäten sind heute das Werkzeug der Polizei und vielleicht bald auch des Militärs. In der Unternehmenswelt positioniert sich Amazon als das "Gehirn" hinter fast allem.
"Es gibt nur eine Reihe von Problemen, für die man neue Algorithmen entwickeln muss", sagt Herr Vogels und schlägt für alles andere vor, dass Unternehmen Amazon einfach nutzen sollten.
"Der Einsatz von Maschinenlernen wird stark explodieren, wenn es jeder kann."
Unter den Tools, die Amazon anbietet, ist das Bilderkennungsprodukt von Amazon das umstrittenste. Gegen eine Minutengebühr von wenigen Pence kann Amazon Rekognition Videomaterial scannen und z.B. die Gesichter von Personen erfassen, die dann in der Datenbank eines Kunden überprüft werden können.
Bürgerrechtsgruppen haben sie als "vielleicht die gefährlichste Überwachungstechnologie aller Zeiten" bezeichnet und Amazon aufgefordert, den Verkauf an Regierungsbehörden, insbesondere Polizeikräfte, einzustellen. Stadtaufseher in San Francisco haben die Verwendung verboten und sagten, dass die Software nicht nur aufdringlich, sondern auch voreingenommen ist - sie ist besser in der Erkennung von Weißen als von Schwarzen und Asiaten.
Herr Vogels glaubt nicht, dass es in der Verantwortung von Amazon liegt, dafür zu sorgen, dass Rekognition korrekt oder in ethischer Weise eingesetzt wird.
"Das ist nicht meine Entscheidung", sagt er mir.
"Diese Technologie wird an vielen Stellen für immer genutzt. Es liegt in der Verantwortung der Gesellschaft, tatsächlich zu entscheiden, welche Technologie unter welchen Bedingungen einsetzbar ist."
"Es ist ein gesellschaftlicher Diskurs und eine Entscheidung - und Politikgestaltung -, die passieren muss, um zu entscheiden, wo man Technologien anwenden kann."
Er vergleicht ML (Maschinenlernen) und KI mit Stahlwerken. Manchmal wird Stahl verwendet, um Inkubatoren für Babys herzustellen, sagt er, aber manchmal wird Stahl verwendet, um Waffen herzustellen.

Das alte Märchen von der ethischen Neutralität von Technik. Mein Buch "Digital" nimmt auch dieses Argument auseinander.

Die eBook-Version des Titels ist in Kürze verfügbar. Erscheinungstermin: 12. August 2019


Samstag, 15. Juni 2019

Wenn (man) frau "Mutale Nkonde" heißt ...

... hat man es schon schwer, eine Wohnung zu bekommen.


Erst recht mit diesem Passbild:
Doch nicht nur Menschen haben rassistische Vorurteile, sondern auch Algorithmen. Die Forscherin Mutale Nkonde, derzeit Fellow am New Yorker Forschungsinstitut Data & Society, kämpft mit ihrem Projekt "Racial Literacy in Tech" zusammen mit anderen Wissenschaftlern gegen Rassismus, der durch Algorithmen und andere Technologien verstärkt wird. Das berichtet SPIEGEL online.

"Gesichtserkennungsalgorithmen sind darauf trainiert, weiße Gesichter zu erkennen, Flughafen-Scanner verstehen schwarze Frisuren nicht, Kreditwürdigkeits-Scores sind mit rassistisch getrennten Nachbarschaften korreliert und Daten für das Predictive Policing (vorausschauende Polizeiarbeit) werden von rassistischen Vorurteilen geplagt", heißt es in ihrem es in ihrem Forschungsbericht "Advancing Racial Literacy in Tech".

Wird KI auf diese Weise "menschlich"?

San Francisco, nebenbei, will Gesichtserkennung im öffentlichen Raum verbieten. Viele Städte in den USA wollen folgen.

Sonntag, 9. Juni 2019

Die Klimakrise ist unser dritter Weltkrieg

Die Befürworter des Green New Deal sagen, dass die Bewältigung der Klimakrise sehr dringlich ist und heben das Ausmaß und den Umfang dessen hervor, was zu ihrer Bekämpfung erforderlich ist. Sie haben Recht. Sie verwenden den Begriff "New Deal", um die massive Reaktion von Franklin Delano Roosevelt und der Regierung der Vereinigten Staaten auf die Weltwirtschaftskrise hervorzurufen. Eine noch bessere Analogie wäre die Mobilisierung des Landes zur Bekämpfung des Zweiten Weltkriegs.

Kritiker fragen: "Können wir es uns leisten?" und beklagen, dass Green New Deal-Befürworter den Kampf um die Erhaltung des Planeten, dem alle vernünftigen Menschen zustimmen sollten, mit einer umstritteneren Agenda für die gesellschaftliche Transformation verwechseln. Auf beiden Seiten liegen die Kritiker falsch.

Ja, wir können es uns leisten, mit der richtigen Steuerpolitik und dem richtigen kollektiven Willen. Aber noch wichtiger ist, dass wir es uns leisten müssen. Die Klimakrise ist unser dritter Weltkrieg. Unser Leben und unsere Zivilisation, wie wir sie kennen, stehen auf dem Spiel, so wie sie es im Zweiten Weltkrieg waren.

Als die USA im Zweiten Weltkrieg angegriffen wurden, fragte niemand: "Können wir es uns leisten, den Krieg zu führen?" Es war eine existentielle Angelegenheit. Wir konnten es uns nicht leisten, sie nicht zu bekämpfen. Das Gleiche gilt für die Klimakrise. Hier erleben wir bereits die direkten Kosten der Ignoranz - in den letzten Jahren hat das Land fast 2% des BIP durch wetterbedingte Katastrophen verloren, zu denen Überschwemmungen, Hurrikane und Waldbrände gehören. Die Kosten für unsere Gesundheit durch klimabedingte Krankheiten werden gerade erst in die Tabelle aufgenommen, aber auch sie werden in die Zehnmilliarden gehen - ganz zu schweigen von der Zahl der bisher verlorenen Menschenleben. Wir werden für den Klimaschock auf die eine oder andere Weise bezahlen, also ist es sinnvoll, jetzt Geld auszugeben, um die Emissionen zu reduzieren, anstatt bis später zu warten, um viel mehr für die Folgen zu bezahlen - nicht nur vom Wetter, sondern auch vom steigenden Meeresspiegel. Es ist ein Klischee, aber es ist wahr: Ein Gramm Prävention ist ein Pfund Heilung wert.

Lesen Sie weiter im Originaltext in The Guardian.

Wie Digitalisierung das Klima belastet


Hinter scheinbar virtuellen Produkten und Dienstleistungen stecken aufwendige Infrastrukturen. Gegen den allgemeinen Trend nimmt der Energieverbrauch durch digitale Technologien deshalb immer weiter zu.

Sie verzichten auf Flugreisen, weil Sie etwas für das Klima tun wollen? Hören Sie lieber auf, sich ständig Videos auf YouTube anzuschauen.

Diese Empfehlung ist in mehrerlei Hinsicht nicht ganz korrekt, hat aber einen wahren Kern: Laut einer neuen Studie des französischen Think-Tanks The Shift Project ist der Digitalsektor für einen rapide wachsenden Anteil der weltweiten Emissionen von Treibhausgasen verantwortlich. Und anders als in der Wirtschaft insgesamt, deren Energieintensität im weltweiten Durchschnitt abnimmt, erhöht sie sich bei Information und Kommunikation (IuK) weiter deutlich.


Mittwoch, 5. Juni 2019

Leckerbissen aus "Digital" (3)


In Digital - Wie Computer denkenfinden Sie im Kapitel "Datenmodellierung" folgende Kostprobe:

Was wir als Attribut, als Eigenschaft einer Person ansehen – Schönheit, Charme,  Klugheit,  Vertrauenswürdigkeit    muss,  wenn  wir  es  im  Computer  speichern  wollen,  quantifiziert werden,  zum  Beispiel  auf  einer  Skala von  1  bis  10. Vielleicht  aber  auch  nur  mit  1  oder  0    „vorhanden“  oder „nicht vorhanden“. Digitalisiert im wahrsten Sinn des Wortes, in eine Zahl verwandelt.  Es  sind  nicht  „echte“  Eigenschaften,  die  die  IT-Leute interessieren,  sondern  ihre  „Datenschatten“.  Schönheit  wird  digitalisiert:  Kim Jong-un  bekommt  den  Wert  3,  Marylin  Monroe  9.  Oder  auch  nur  ein Bit,  0=„unschön“  und  1=„schön“.  Die  Schufa  stuft  Ihre  Kreditwürdigkeit auf miese 85,78 % ein, aber Ihr Freund hält Sie für 100 % verlässlich und  würde  Ihnen  bedenkenlos  größere  Summen  leihen.  So  können  Algorithmen (aber auch menschliche Fehler bei der Eingabe) die im Computer abgebildete Wirklichkeit verändern. Und die Bilder der Eigenschaften, die sich in den Köpfen der Menschen unterschiedlich gebildet haben, sind zu reinen Zahlen verdorrt.

 




Sonntag, 2. Juni 2019

Samstag, 1. Juni 2019

Leckerbissen aus "Digital"

Digital- Wie Computer denkenenthält nicht nur Technisches. Auch kleine Leckerbissen gehören dazu:

(auch der Beitrag vom 30. Mai war ja zur Auflockerung gedacht)

Donnerstag, 30. Mai 2019

"Digital" in der Fahnenkorrektur

"Digital" ist im letzten Stadium der Produktion.


Nicht alle Texte sind immer todernst --- kleine Scherze lockern den Stoff auf.

Die Druckfahnen sind zur Korrektur gekommen und werden bis zum Anfang Juni bearbeitet.

Dienstag, 28. Mai 2019

Das Internet als Klimasünder


Eine wachsende Zahl von Industrien versucht, den CO2-Fußabdruck und den Energieverbrauch zu reduzieren oder zumindest zu begrenzen. Für die Automobil-, Bau- und sogar Telekommunikationsindustrie wurden Abgasnormen festgelegt. Doch der CO2-Fußabdruck des Internets gerät außer Kontrolle: satte 830 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, das ist größer als der der gesamten Luftfahrtindustrie. Dieser Betrag soll sich bis 2020 verdoppeln.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Trotz seiner enormen CO2-Bilanz könnte das Internet auch ein Klimaretter sein. Der Übergang alter Industrien und Dienstleistungen zum Internet hat das Potenzial, bis 2020 acht Milliarden Tonnen CO2 einzusparen, was den prognostizierten 1,4 Milliarden Tonnen Internet-Fußabdruck von 2020 mehr als ausgleicht.
Dazu schrieb schon 2013 James Christie einen Beitrag mit dem Titel „Sustainable Web Design“.

Montag, 27. Mai 2019

Digitalisierung vernichtet öffentlichen Diskurs


In der NZZ schreibt Eva Menasse heute: „Die alte Öffentlichkeit ist vorbei. Sie wird nicht irgendwann vorbei sein, sie ist es schon. Die Digitalisierung, die wunderbare Effekte auf viele Lebensbereiche hat, hat auf ihrem Urgrund, der menschlichen Kommunikation, eine alles zerstörende Explosion verursacht.“

Für die ehemalige Öffentlichkeit, die, mit all ihren Fehlern und Schwächen, einmal die informelle Macht der Demokratie war, hat es den Effekt, den es auf die Wirtschaft hätte, wenn jeder sich zu Hause sein eigenes Geld drucken könnte.“
Alles geht in Trümmer. Ehemalige Grossparteien zerfallen zugunsten von Clowns, Komikern oder zynischen Glücksrittern.“
Und so ist die alte Öffentlichkeit an ihr Ende gekommen. Sie ist fast komplett ins Private diffundiert. Es ist nicht mehr annähernd festzustellen, was der eigene Nachbar weiss, erfährt und glaubt, welcher Minderheit er anzugehören wünscht oder welchen Phantasmen er gerade aufsitzt. Jeder hat seine eigene winzige Öffentlichkeit, er hat sie sich nämlich personalisiert. Das aber ist, nach allem, was man bis jetzt sehen kann, so gefährlich wie eine Autoimmunkrankheit.“
Den vollständigen Artikel lesen Sie HIER.


Samstag, 25. Mai 2019

Wissenschaft und Technik als Quelle der Hoffung


Unter diesem Titel schreibt Harald Martenstein im ZEIT MAGAZIN Nr. 22 über eine ferne Zukunft (siehe Bild).

Mittwoch, 22. Mai 2019

Massenvernichtungswaffen für die Demokratie

 
Das Kampagnen-Netzwerk Avaaz mit ca. 51 Mio. Mitgliedern mobilisiert Bürgerinnen und Bürger auf der ganzen Welt, um auf dringende Krisensituationen auf der ganzen Welt Einfluss zu nehmen. Eine davon ist die bevorstehende Europawahl, denn "Europa ertrinkt vor den Europawahlen in Falschnachrichten". Nach Angaben von Avaaz wurden mehr als 500 verdächtige Seiten und Gruppen an Facebook gemeldet, die Desinformationen und Hass von Rechtspopulisten oder deren Unterstützern verbreiten. Sie seien insgesamt von 32 Millionen Menschen verfolgt und allein in den vergangenen drei Monaten 67 Millionen Mal kommentiert, geliked und weiterverbreitet worden. Nach einer Meldung bei SPIEGEL online hatten allein die angeblich 77 stillgelegten Seiten laut Avaaz rund sechs Millionen Follower - fast dreimal so viele wie die offiziellen Seiten der wichtigsten rechtspopulistischen Parteien in der EU zusammen.


Auch ehemalige österreichische Vizekanzler haben ihr eignes Medienimperium: 800.000 follower auf Facebook. So drehen sie jede Lüge (es war nur „a p'soffene Geschicht'“) durch permanente Wiederholung in eine Wahrheit.


Dienstag, 21. Mai 2019

Maschinen ohne Moral

Meldungen werden von Robotern geschrieben – das passiert heute jeden Tag, milliardenfach, nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Man nennt es „Roboterjournalismus". Die Maschine schafft es, 90 Millionen Texte am Tag zu produzieren und kann etwa 50 Prozent einer überregionalen Tageszeitung standardisiert wiedergeben. Die Software-Roboter sammeln Daten, analysiert die Daten, suchen in Datenbanken nach Worten, Metaphern, Textbausteinen und generieren einen Text.

Die Moral der Maschinen“: Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz wirft viele ethische Fragen auf.

Richard David Precht hält es für einen Angriff auf die Menschenwürde, Künstliche Intelligenz darauf zu programmieren, wie sie sich in ethischen Grenzfällen verhalten soll: „Wir brauchen dringend ein Verbot!“


Samstag, 18. Mai 2019

"Tech for humanity"

Building Digital Trust Together


Die digitale Technologie ist heute ein integraler Bestandteil unserer Wirtschaft, Gesellschaft und unseres täglichen Lebens. Aber die Herausforderungen, die sich daraus ergeben, sind ebenso groß wie die Vorteile: Ohne Leitlinien können diese Technologien Gewalt, Unsicherheit und Ungleichheit fördern. Die internationale Zusammenarbeit ist heute wichtiger denn je, um gemeinsame Werte und Ambitionen zu bekräftigen, die ein erneutes Vertrauen in die digitale Gesellschaft und Wirtschaft gewährleisten können.

In diesem Zusammenhang wird das informelle Treffen der Digitalminister "Tech for Humanity" am 15. Mai in Paris zum Ziel haben, über die Anforderungen und Werte nachzudenken, die für die digitale Innovation wesentlich sind, und über die Rolle, die diese Technologien bei der Bekämpfung von Ungleichheiten spielen können. Dieses Treffen findet im Vorfeld des Gipfels von Biarritz und des ersten internationalen wissenschaftlichen Forums "KI für die Menschheit" statt, das Frankreich 2018 angekündigt hat und Ende Oktober 2019 veranstalten wird.

Drei Hauptthemen werden auf der Tagesordnung stehen:
  • Bekämpfung von Online-Hassreden
  • Entwicklung von Technologien der künstlichen Intelligenz und deren Beitrag zur Bekämpfung von Ungleichheiten
  • Reflexion über die Strategie der G7 anlässlich des Aufkommens der Datenwirtschaft und die Notwendigkeit, Vertrauen in digitale Technologien wie 5G aufzubauen.
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