Schöpferische Pause für die nächsten 3 Monate ...
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Populäre Sachbücher, Philosophie und Wissenschaft "für jedermann"
Freitag, 1. November 2019
Samstag, 26. Oktober 2019
Neues aus Digitalistan in 100 Links: #51 – #60
#51: Der Anwalt wird digital: Maschinen erledigen gewisse Arbeiten besser als der Mensch
#52: Harald Lesch: Die Digitale Diktatur
#53: Soziale Medien: Das Klick-Vieh, das sind wir
#54: Deepfakes: Imfalschen Film
#55: Neurowissenschaft: Elon Musk plant Computer-Implantate fürs Gehirn
#56: Überwachungsstaat in China: Kameras und Roboter in Peking (Video)
#57: Smart-Home-Boom in China: Blutdruckmessen mit dem Badezimmerspiegel (Video)
#58: Informatik-Studium: Was IT-Nerds von Philosophen lernen können
#59: Computer: Was,Ihr Kind kann nicht programmieren?
#60: Advancing Racial Literacy in Tech: WhyEthics, Diversity in Hiring & Implicit Bias Trainings aren’t Enough
Mittwoch, 9. Oktober 2019
Interview zum Buch "Digital"
Der "Humanistische Pressedienst" hat ein schönes Interview veröffentlicht. Auf der Seite zum "Wissenschaftsjahr 2019" findet sich ebenfalls ein Beitrag dazu: Titel „Künstliche Intelligenz“ – Fluch oder Segen?
Sonntag, 6. Oktober 2019
Neues aus Digitalistan in 100 Links: #41 – #50
#41: Google’s „Deep Mind“: Künstliche Intelligenz ist jetzt der bessere Teamplayer
#42: Katarina Barley und Harald Welzer im Gespräch: Wie digital wollen wir leben?
#43: Rechtspopulismus: Im digitalen Faschismus-Strudel
#44: Computable Universes & Algorithmic Theory of Everything: The Computational Multiverse
#45: Digitalpakt: Welcher Roboter macht Schüler klüger, welcher bloß die Schule ärmer?
#46: Künstliche Intelligenz: I, Robot
#47: Digitalisierung: Schluss mit der Euphorie!
#48: USA: Eine unwahrscheinliche Allianz gegen die Tech-Industrie
#49: Technologien: Lieber Rechte als Verbote
#50: Digitalisierung: „You’re fired!“
Samstag, 21. September 2019
Neues aus Digitalistan in 100 Links: #31 – #40
#31: Opinion: How to Build ArtificialIntelligence We Can Trust
#32: Betrugsmasche Cryptojacking: Wenn Sie surfen – und Kriminelle schürfen
#33: Neurocomputing: Das Denken ist hartes Brot, verehrte Maschine!
#34: „Libra“ vorgestellt: Wie Facebook mit eigener Kryptowährung seine Macht ausbaut
#35: Künstliche Intelligenz: Per Velo zur Superintelligenz?
#36: Robotik: Die Angst der Maschine
#37: Digitalpakt: Lehrer fühlen sich mit digitalen Medien im Stich gelassen
#38: Twitter, Facebook und die Antidemokraten: Wie uns die Maschinen unterjochen
#39: KI: Algorithmen im Personalwesen und das vollständige Paper „Der maschinelle Weg zum passendenPersonal“
#40: Amazon-Go: Warteschlangen waren gestern
Samstag, 14. September 2019
Neues aus Digitalistan in 100 Links: #21 – #30
#21: Konzerne: China führt Sozialkredit für Unternehmen ein
#22: Psychotherapie: Sind Algorithmen die besseren Therapiemanager?
#23: Digitalsteuer: Österreich erhebt in Zukunft 3 Prozent auf Onlinewerbung
#25: Robotik: Roboterbiene mit Solarantrieb startet ihren Flug
#26: Video: Ein Avatar als digitaler Zwilling
#27: Lobes Digitalfabrik: Droht die Spaltung des Internets?
#28: Online-Handel: So tückisch sind Kundenbewertungen
#29: Regulierung der KI: Ein Gesetzbuch für Roboter
#30: Künstliche Intelligenz: Die überfällige Debatte
Samstag, 7. September 2019
Neues aus Digitalistan in 100 Links: #11 – #20
#11: | Bundestagswahl: So aggressiv macht die AfD Wahlkampf auf Facebook |
#12: | Software: Künstliche Intelligenz erkennt seltene Erbkrankheiten am Gesicht |
#13: | Datenschutz: Nummern von Millionen Facebook-Nutzern frei zugänglich |
#14: | Software-Panne bei Flugsicherung: Flugraum auch zu Wochenbeginn eingeschränkt |
#15: | Überwachung: Handelskammern warnen vor Chinas Sozialkreditsystem |
#16: | Paypal-Gründer und Philosoph Peter Thiel: «Die Köpfe im Silicon Valley haben sich gleichgeschaltet» |
#17: | Künstliche Intelligenz: Das geht zu weit! |
#18: | Spionage: Wenn der feindliche Zugang zum Computer gleich mitgeliefert wird |
#19: | Zuckerbergs Kryptowährung: Wird Facebook jetzt die neue EZB? |
#20: | Facebook: Kaum wird die App geöffnet, landen Daten bei Facebook |
Mittwoch, 4. September 2019
Neues aus Digitalistan in 100 Links: #1 – #10
#1: Erziehung: "Bei Kindern hat das Smartphone nichts verloren"
#2: US-Wahl: Big Data allein entscheidet keine Wahl
#3: Angriff auf Facebook: Hacker erbeuten auch heikle Informationen
#4: Schufa: Viele Menschen werden unverschuldet zum Risiko erklärt
#5: Internetvordenker Jaron Lanier: Könnte man das Internet in die Luft jagen?
#6: Zukunft der Landwirtschaft: Sind Roboter die besseren Bauern?
#7: Verteidigung: Bundeswehr will Kriege mit künstlicher Intelligenz und geheimen Infos vorhersagen
#8: Glück: World Happiness Report 2019
#9: Überwachung: So sammeln Unternehmen Daten über ihre Mitarbeiter
#10: Datenschutz-Bedenken: Bundespolizei speichert Bodycam-Aufnahmen auf Amazon-Servern
Mittwoch, 14. August 2019
Planwirtschaft durch Big Data
Die
NZZ fragt: „Macht uns der Computer zu Kommunisten?“
„Die
Klassiker der liberalen Ökonomie brachten gegen die Planwirtschaft
vor allem einen steuerungstheoretischen Einwand vor: Der Planer
verfügt nie über bessere Echtzeitinformationen als der Markt. Der
Staat weiss nicht, wie viele Fahrzeuge, Toaster und Türgriffe
produziert werden müssen, damit der gegenwärtige Bedarf gedeckt
ist. Man müsste Millionen von Gleichungen lösen, um ein
makroökonomisches Gleichgewicht zu erhalten. Eine zentrale
Planungsbehörde könne nie das gesamte Wissen über die Gesellschaft
aggregieren, geschweige denn die Nachfrage nach bestimmten Gütern
berechnen. Doch durch die Fortschritte der Informationstechnologie
könnte dieses Wissensproblem gelöst werden.“
„Alibaba-Chef
Jack Ma ist von der Idee beseelt, dass man mit Big-Data-Analysen die
Planungsfehler der Vergangenheit korrigieren und eine Planwirtschaft
2.0 ins Werk setzen könne: «Im Zeitalter der Daten ist es so, als
hätten wir ein Röntgengerät und eine Computertomografie-Maschine
für die Weltwirtschaft.» Alibaba könnte mit den Daten seiner 500
Millionen Kunden den Prozess der Preisbildung simulieren. Wer
interessiert sich für welches Produkt? Wer plant die Anschaffung
einer Waschmaschine? In welcher Region steigt die Nachfrage nach
Autos? Mit mathematischen Modellen könnte man die Angebots- und
Nachfragemenge analog zum Markt am Computer berechnen und eine Art
künstlichen Preisbildungsmechanismus entwickeln.“
Lesen
Sie den Artikel des Politikwissenschafters und Journalisten Adrian
Lobe hier.
Donnerstag, 8. August 2019
Ja, aber ...
Markus Lanz fragt eine
Klimaschutzaktivistin, wie denn der Individualverkehr der Pendler auf
dem Lande ohne Verbrennungsmotoren bewältigt werden soll. Dunja
Hayali konfrontiert Robert Habeck mit drei von Klimaschutzmaßnahmen
Betroffenen. Eine ist Vorsitzende der Gewerkschaft in einer
Braunkohlenförderung. Sie verweist darauf, dass in der Nachbarschaft
in Polen ein neues Kohlekraftwerk entstehe, während in der Lausitz
die Braunkohleverstromung aus Grünen-Sicht lieber schneller als
geplant beendet werden solle. Der zweite ist Landwirt und sein
Schweinemastbetrieb arbeitet nur unter erheblichem CO2-Ausstoß
profitabel. Der Dritte ist der Chef des Flughafens Hannover und
argumentiert gegen eine Kerosinsteuer - dann würden Flugzeuge halt
im Ausland betankt. Allen Klimaschützern (was immer das ist) werden
immer Kosten, Arbeitsplätze, individuelle Freiheit und Verzicht
vorgehalten.
Die Titanic sinkt. Der Kapitän schickt die Passagiere in die Boote. "Ja, aber dann wird doch mein Kleid nass." "Ja, aber mein Nachbar geht ja auch nicht." "Ja, aber Sie können mir doch nichts vorschreiben!" "Ja, aber ich habe doch für die ganze Reise bezahlt!"
Wenn wir nicht wollen, dass unsere Kinder uns mehr verfluchen als wir unsere Eltern, die das Dritte Reich ermöglichten, dann müssen wir handeln. Das heißt verzichten, zahlen, zurückstecken, ertragen ... aufhören, so zu leben, wie wir es tun.
Nachtrag: die jährlichen Ressourcen der Erde waren am 29. Juli aufgebraucht (Earth Overshoot Day)
Dazu schreibt die SZ: "Ein bisschen Verzicht reicht nicht" „Es steht nicht gut um die Erde“,
steht dort, denn „weltweit stehen Böden, Wälder und Feuchtgebiete
vor allem durch die Nahrungsmittelpro-duktion unter enormem Druck. In
vielen Regionen droht Wassermangel, es besteht akute Waldbrandgefahr,
einst fruchtbare Weiden verwandeln sich in Wüsten, der Permafrost
schmilzt und Ernten sind auch nicht mehr sicher. Das macht Angst. Und
es macht wütend: auf die Menschen, die es so weit haben kommen
lassen, sich selbst eingeschlossen, und auf die, die noch immer "Ja,
aber ..." sagen, wenn es um Klimaschutz geht.“
Mittwoch, 7. August 2019
KI = "künstliches Bewusstsein"?
Die NZZ bringt ein Interview mit
dem britischen Schriftsteller Ian McEwan, der in „Maschinen wieich“
einen Androiden mit Bewusstsein beschrieben hat. Überflüssig zu
sagen, dass das auch in „Digital. Wie Computer denken“
umfassend behandelt wird.
Zwei Zitate:
„Bei
öffentlichen Auftritten fragen mich Leute: «Weshalb interessieren
Sie sich für Naturwissenschaften?» Die Frage erscheint mir ebenso
dumm wie die Frage: «Weshalb interessieren Sie sich für Literatur?»
Oder: «Weshalb interessieren Sie sich überhaupt für irgendetwas?»“
„Abgesehen von den grossen Problemen
wie Klimawandel und der Möglichkeit eines Nuklearkriegs liegt die
grösste Herausforderung meiner Meinung nach jedoch in der Frage: Was
geschieht, wenn wir Maschinen herstellen, die intelligenter als wir
selbst und die dem Menschen zudem in moralischer Hinsicht überlegen
sind? Und was geschieht, wenn diese Maschinen an der nächsten
Generation ihrer Konstruktion mitarbeiten und die ganze Sache über
unseren Verstand hinauszuwachsen beginnt? Wir werden uns Gewissheit
darüber verschaffen müssen, wo wir aufhören und sie beginnen. Aber
diese Fragen bleiben vollkommen offen, weil die Vielzahl der
Möglichkeiten in mathematischer Hinsicht kolossal ist und unsere
Technologien und die Auswirkungen, die sie auf unser Leben haben,
eine Komplexität erreicht haben, die Vorhersagen völlig unmöglich
macht.“
Und schließlich:
"Wir müssen uns im Klaren darüber
sein, wie weit wir die Kontrolle über unser Leben bewahren wollen.
Über die Art und Weise, wie wir das Leben für uns selbst
beschreiben und welche Rolle die Literatur dabei spielt. Wir müssen
uns darüber im Klaren sein, dass unsere Existenz von der gewaltigen
Revolution, die wir durchleben, nicht mehr getrennt werden kann. Die
künstliche Intelligenz ist nur ein Aspekt des gesamten digitalen
Augenblicks. Wir hätten uns niemals vorstellen können, welchen
Einfluss das Internet auf unsere Politik haben würde. Dass es einen
amerikanischen Präsidenten ins Amt heben würde. Wir befinden uns
also in einem freien Fall, den wir zum Teil unserer eigenen
Cleverness verdanken. Unserer technischen Cleverness, die so viele
mögliche Zukünfte erzeugt, dass wir darüber keine Vermutungen mehr
anstellen können."
Dienstag, 30. Juli 2019
Montag, 22. Juli 2019
Überwachung ... das Neuste
Mein Buch "Digital" ist fast schon veraltet, obwohl es gerade erst erschienen ist. Gesichtserkennung war gestern. Das chinesische Start-up Watrix erkennt jetzt mithilfe künstlicher Intelligenz Personen an ihrer Körperform und ihrem Gang. DER SPIEGEL berichtete darüber. " "Zwei Schritte, und das System hat Sie erkannt!"
Bei einer beliebsten Fernsehshow läuft ein "Turing-Test": Tanzende Zwillings- bis Vierlingspärchen müssen von Menschen und der AI unterschieden werden. Wer siegte? Natürlich, die KI!! "Die Technologie wird China zum Besseren verändern!", sagt ein Firmensprecher von Watrix. Bis zum Jahr 2020 sollen 600 Millionen Überwachungskameras installiert sein. Sicherheit geht vor Privatsphäre!
Donnerstag, 18. Juli 2019
Mittwoch, 17. Juli 2019
Wer ist Margaret Hamilton?
Mein
Buch „Digital“
ist im Druck und kommt bald auf den Markt. Ich muss gestehen:
Margaret Hamilton habe ich nicht darin erwähnt. Neben Ada Lovelace
(die von einigen Historikern als „die erste Person, die als
Programmierer bezeichnet werden kann“ angesehen wird) war sie eine
der wenigen Frauen im IT-Geschäft, die bekannt geworden sind. Sie
war die Chefin der 24-köpfigen Truppe, die den (aus heutiger Sicht
vorsintflutlichen) Code für die Apollo-11-Mondlandung schrieb). Die
NZZ hat einen langen lesenswerten Artikel darüber geschrieben („Was die Software von Apollo 11 über die Programmiererin hinter derMondmission verrät“).
Margaret Hamilton steht neben Ausdrucken der Apollo-Flugsoftware.
Auch
im Fachblatt WIRED steht ein Artikel über sie.
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Donnerstag, 27. Juni 2019
KI und der "Hurrikan von Widersprüchen"
Ian
McEwan schreibt in seinem Roman „Maschinen wie ich“ über einen
der ersten Androiden, menschenähnlichen Robotern mit „künstlicher
Intelligenz“:
"Wir
erschaffen Maschinen mit Intelligenz und Bewusstsein und stoßen sie
hinaus in unsere unvollkommene Welt. Sie sind nach rationalen
Grundsätzen geschaffen, anderen Menschen gegenüber positiv
eingestellt, und nun wird ihr Verstand von einem Hurrikan von
Widersprüchen erfasst. Wir selbst haben damit zu leben gelernt, und
die Liste ödet uns an: Millionen sterben an Krankheiten, die wir
heilen können. Millionen leben in Armut, obwohl es genug für alle
gibt. Wir zerstören unsere Biosphäre, obwohl wir wissen, dass sie
unsere einzige Heimat ist. Wir bedrohen uns gegenseitig mit
Atomwaffen, auch wenn wir wissen, wohin das führen kann. Wir lieben
Lebendiges, lassen aber massenhaftes Artensterben zu. Und dann der
ganze Rest – Genozid, Folter, Versklavung, häusliche Gewalt bis
hin zum Mord, Kindesmissbrauch, Schießereien in Schulen,
Vergewaltigungen, tagtäglich eine schier endlose Zahl skandalöser
Greueltaten. Wir leben mit all diesen Grausamkeiten und sind nicht
mal erstaunt, wenn wir trotzdem unser Glück, sogar die Liebe finden.
Künstliche Intelligenzen sind da weniger gut geschützt."
Sonntag, 16. Juni 2019
Amazon verkauft auch Bücher
BBC NEWS berichtet über "Amazon's next big thing"
"Ich sehe Amazon als ein Technologieunternehmen, das gerade erst im Einzelhandel tätig war", beginnt Werner Vogels, Chief Technology Officer von Amazon.Nur "sterbliche Menschen", sagt er mir in einem Interview, sahen Amazon jemals als reinen Einzelhändler. Die Frage ist also jetzt: Was wird Amazon als nächstes tun? Und sind bloße Sterbliche bereit dafür?
Die jüngste Re:Mars-Veranstaltung in Las Vegas zeigte deutlich - durch Präsentationen über Maschinenlernen, Robotik und Raumfahrt -, dass sich das Unternehmen in einer Übergangsphase befindet, die bei Erfolg seine Beziehung zur Öffentlichkeit neu definieren wird.
Die unglaublichen, hochentwickelten Systeme von Amazon werden nicht mehr nur für gute Geschäfte, schnelle Lieferzeiten oder billigen Webspeicher verwendet. Seine großen Datenkapazitäten sind heute das Werkzeug der Polizei und vielleicht bald auch des Militärs. In der Unternehmenswelt positioniert sich Amazon als das "Gehirn" hinter fast allem.
"Es gibt nur eine Reihe von Problemen, für die man neue Algorithmen entwickeln muss", sagt Herr Vogels und schlägt für alles andere vor, dass Unternehmen Amazon einfach nutzen sollten.
"Der Einsatz von Maschinenlernen wird stark explodieren, wenn es jeder kann."
Unter den Tools, die Amazon anbietet, ist das Bilderkennungsprodukt von Amazon das umstrittenste. Gegen eine Minutengebühr von wenigen Pence kann Amazon Rekognition Videomaterial scannen und z.B. die Gesichter von Personen erfassen, die dann in der Datenbank eines Kunden überprüft werden können.
Bürgerrechtsgruppen haben sie als "vielleicht die gefährlichste Überwachungstechnologie aller Zeiten" bezeichnet und Amazon aufgefordert, den Verkauf an Regierungsbehörden, insbesondere Polizeikräfte, einzustellen. Stadtaufseher in San Francisco haben die Verwendung verboten und sagten, dass die Software nicht nur aufdringlich, sondern auch voreingenommen ist - sie ist besser in der Erkennung von Weißen als von Schwarzen und Asiaten.
Herr Vogels glaubt nicht, dass es in der Verantwortung von Amazon liegt, dafür zu sorgen, dass Rekognition korrekt oder in ethischer Weise eingesetzt wird.
"Das ist nicht meine Entscheidung", sagt er mir.
"Diese Technologie wird an vielen Stellen für immer genutzt. Es liegt in der Verantwortung der Gesellschaft, tatsächlich zu entscheiden, welche Technologie unter welchen Bedingungen einsetzbar ist."
"Es ist ein gesellschaftlicher Diskurs und eine Entscheidung - und Politikgestaltung -, die passieren muss, um zu entscheiden, wo man Technologien anwenden kann."
Er vergleicht ML (Maschinenlernen) und KI mit Stahlwerken. Manchmal wird Stahl verwendet, um Inkubatoren für Babys herzustellen, sagt er, aber manchmal wird Stahl verwendet, um Waffen herzustellen.
Das alte Märchen von der ethischen Neutralität von Technik. Mein Buch "Digital" nimmt auch dieses Argument auseinander.
Die eBook-Version des Titels ist in Kürze verfügbar. Erscheinungstermin: 12. August 2019
Samstag, 15. Juni 2019
Wenn (man) frau "Mutale Nkonde" heißt ...
... hat man es schon schwer, eine Wohnung zu bekommen.
Erst
recht mit diesem Passbild:
Doch
nicht nur Menschen haben rassistische Vorurteile, sondern auch
Algorithmen. Die Forscherin Mutale Nkonde, derzeit Fellow am New
Yorker Forschungsinstitut Data & Society, kämpft mit
ihrem Projekt "Racial Literacy in Tech" zusammen mit
anderen Wissenschaftlern gegen Rassismus, der durch Algorithmen und
andere Technologien verstärkt wird. Das berichtet SPIEGEL online.
"Gesichtserkennungsalgorithmen
sind darauf trainiert, weiße Gesichter zu erkennen,
Flughafen-Scanner verstehen schwarze Frisuren nicht,
Kreditwürdigkeits-Scores sind mit rassistisch getrennten
Nachbarschaften korreliert und Daten für das Predictive Policing
(vorausschauende Polizeiarbeit) werden von rassistischen Vorurteilen
geplagt", heißt es in ihrem es
in ihrem Forschungsbericht "Advancing Racial Literacy in Tech".
Wird KI auf diese Weise "menschlich"?
San
Francisco, nebenbei, will Gesichtserkennung im öffentlichen Raum verbieten. Viele Städte in den USA wollen folgen.
Sonntag, 9. Juni 2019
Die Klimakrise ist unser dritter Weltkrieg
Die Befürworter des Green New Deal sagen, dass die Bewältigung der Klimakrise sehr dringlich ist und heben das Ausmaß und den Umfang dessen hervor, was zu ihrer Bekämpfung erforderlich ist. Sie haben Recht. Sie verwenden den Begriff "New Deal", um die massive Reaktion von Franklin Delano Roosevelt und der Regierung der Vereinigten Staaten auf die Weltwirtschaftskrise hervorzurufen. Eine noch bessere Analogie wäre die Mobilisierung des Landes zur Bekämpfung des Zweiten Weltkriegs.
Kritiker fragen: "Können wir es uns leisten?" und beklagen, dass Green New Deal-Befürworter den Kampf um die Erhaltung des Planeten, dem alle vernünftigen Menschen zustimmen sollten, mit einer umstritteneren Agenda für die gesellschaftliche Transformation verwechseln. Auf beiden Seiten liegen die Kritiker falsch.
Ja, wir können es uns leisten, mit der richtigen Steuerpolitik und dem richtigen kollektiven Willen. Aber noch wichtiger ist, dass wir es uns leisten müssen. Die Klimakrise ist unser dritter Weltkrieg. Unser Leben und unsere Zivilisation, wie wir sie kennen, stehen auf dem Spiel, so wie sie es im Zweiten Weltkrieg waren.
Als die USA im Zweiten Weltkrieg angegriffen wurden, fragte niemand: "Können wir es uns leisten, den Krieg zu führen?" Es war eine existentielle Angelegenheit. Wir konnten es uns nicht leisten, sie nicht zu bekämpfen. Das Gleiche gilt für die Klimakrise. Hier erleben wir bereits die direkten Kosten der Ignoranz - in den letzten Jahren hat das Land fast 2% des BIP durch wetterbedingte Katastrophen verloren, zu denen Überschwemmungen, Hurrikane und Waldbrände gehören. Die Kosten für unsere Gesundheit durch klimabedingte Krankheiten werden gerade erst in die Tabelle aufgenommen, aber auch sie werden in die Zehnmilliarden gehen - ganz zu schweigen von der Zahl der bisher verlorenen Menschenleben. Wir werden für den Klimaschock auf die eine oder andere Weise bezahlen, also ist es sinnvoll, jetzt Geld auszugeben, um die Emissionen zu reduzieren, anstatt bis später zu warten, um viel mehr für die Folgen zu bezahlen - nicht nur vom Wetter, sondern auch vom steigenden Meeresspiegel. Es ist ein Klischee, aber es ist wahr: Ein Gramm Prävention ist ein Pfund Heilung wert.
Lesen Sie weiter im Originaltext in The Guardian.
Kritiker fragen: "Können wir es uns leisten?" und beklagen, dass Green New Deal-Befürworter den Kampf um die Erhaltung des Planeten, dem alle vernünftigen Menschen zustimmen sollten, mit einer umstritteneren Agenda für die gesellschaftliche Transformation verwechseln. Auf beiden Seiten liegen die Kritiker falsch.
Ja, wir können es uns leisten, mit der richtigen Steuerpolitik und dem richtigen kollektiven Willen. Aber noch wichtiger ist, dass wir es uns leisten müssen. Die Klimakrise ist unser dritter Weltkrieg. Unser Leben und unsere Zivilisation, wie wir sie kennen, stehen auf dem Spiel, so wie sie es im Zweiten Weltkrieg waren.
Als die USA im Zweiten Weltkrieg angegriffen wurden, fragte niemand: "Können wir es uns leisten, den Krieg zu führen?" Es war eine existentielle Angelegenheit. Wir konnten es uns nicht leisten, sie nicht zu bekämpfen. Das Gleiche gilt für die Klimakrise. Hier erleben wir bereits die direkten Kosten der Ignoranz - in den letzten Jahren hat das Land fast 2% des BIP durch wetterbedingte Katastrophen verloren, zu denen Überschwemmungen, Hurrikane und Waldbrände gehören. Die Kosten für unsere Gesundheit durch klimabedingte Krankheiten werden gerade erst in die Tabelle aufgenommen, aber auch sie werden in die Zehnmilliarden gehen - ganz zu schweigen von der Zahl der bisher verlorenen Menschenleben. Wir werden für den Klimaschock auf die eine oder andere Weise bezahlen, also ist es sinnvoll, jetzt Geld auszugeben, um die Emissionen zu reduzieren, anstatt bis später zu warten, um viel mehr für die Folgen zu bezahlen - nicht nur vom Wetter, sondern auch vom steigenden Meeresspiegel. Es ist ein Klischee, aber es ist wahr: Ein Gramm Prävention ist ein Pfund Heilung wert.
Lesen Sie weiter im Originaltext in The Guardian.
Wie Digitalisierung das Klima belastet
Hinter
scheinbar virtuellen Produkten und Dienstleistungen stecken
aufwendige Infrastrukturen. Gegen den allgemeinen Trend nimmt der
Energieverbrauch durch digitale Technologien deshalb immer weiter zu.
Sie
verzichten auf Flugreisen, weil Sie etwas für das Klima tun wollen?
Hören Sie lieber auf, sich ständig Videos auf YouTube anzuschauen.
Diese
Empfehlung ist in mehrerlei Hinsicht nicht ganz korrekt, hat aber
einen wahren Kern: Laut einer neuen Studie des französischen
Think-Tanks The Shift Project ist der Digitalsektor für einen rapide
wachsenden Anteil der weltweiten Emissionen von Treibhausgasen
verantwortlich. Und anders als in der Wirtschaft insgesamt, deren
Energieintensität im weltweiten Durchschnitt abnimmt, erhöht sie
sich bei Information und Kommunikation (IuK) weiter deutlich.
Lesen Sie den ganzen Text auf heise online Technology Review!
Mittwoch, 5. Juni 2019
Leckerbissen aus "Digital" (3)
Was wir als Attribut, als Eigenschaft einer Person ansehen –
Schönheit, Charme, Klugheit, Vertrauenswürdigkeit –
muss, wenn wir
es im Computer
speichern wollen, quantifiziert werden, zum
Beispiel auf einer
Skala von 1 bis
10. Vielleicht aber auch
nur mit 1
oder 0 –
„vorhanden“ oder „nicht
vorhanden“. Digitalisiert im wahrsten Sinn des Wortes, in eine Zahl verwandelt. Es
sind nicht „echte“
Eigenschaften, die die
IT-Leute interessieren, sondern ihre
„Datenschatten“.
Schönheit wird digitalisiert: Kim Jong-un
bekommt den Wert
3, Marylin Monroe
9. Oder auch
nur ein Bit, 0=„unschön“
und 1=„schön“. Die Schufa stuft
Ihre Kreditwürdigkeit auf miese
85,78 % ein, aber Ihr Freund hält Sie für 100 % verlässlich und würde
Ihnen bedenkenlos größere
Summen leihen. So
können Algorithmen (aber auch
menschliche Fehler bei der Eingabe) die im Computer abgebildete Wirklichkeit verändern. Und die Bilder der
Eigenschaften, die sich in den Köpfen der Menschen unterschiedlich gebildet
haben, sind zu reinen Zahlen verdorrt.
Sonntag, 2. Juni 2019
Leckerbissen aus "Digital" (2)
In „Digital- Wie Computer denken“ finden Sie im Kapitel "Datenmodellierung" einen meiner Lieblingsscherze:
Erkennen Sie die Pointe?
Samstag, 1. Juni 2019
Leckerbissen aus "Digital"
„Digital- Wie Computer denken“ enthält
nicht nur Technisches. Auch kleine Leckerbissen gehören dazu:
(auch der Beitrag vom 30. Mai war ja zur Auflockerung gedacht)
Donnerstag, 30. Mai 2019
"Digital" in der Fahnenkorrektur
"Digital" ist im letzten Stadium der Produktion.
Nicht alle Texte sind immer todernst --- kleine Scherze lockern den Stoff auf.
Die Druckfahnen sind zur Korrektur gekommen und werden bis zum Anfang Juni bearbeitet.
Dienstag, 28. Mai 2019
Das Internet als Klimasünder
Eine
wachsende Zahl von Industrien versucht, den CO2-Fußabdruck und den
Energieverbrauch zu reduzieren oder zumindest zu begrenzen. Für die
Automobil-, Bau- und sogar Telekommunikationsindustrie wurden
Abgasnormen festgelegt. Doch der CO2-Fußabdruck des Internets gerät
außer Kontrolle: satte 830 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, das ist
größer als der der gesamten Luftfahrtindustrie. Dieser Betrag soll
sich bis 2020 verdoppeln.
Aber
es gibt auch gute Nachrichten: Trotz seiner enormen CO2-Bilanz könnte
das Internet auch ein Klimaretter sein. Der Übergang alter
Industrien und Dienstleistungen zum Internet hat das Potenzial, bis
2020 acht Milliarden Tonnen CO2 einzusparen, was den prognostizierten
1,4 Milliarden Tonnen Internet-Fußabdruck von 2020 mehr als
ausgleicht.
Dazu
schrieb schon 2013 James Christie einen Beitrag mit dem Titel
„Sustainable Web Design“.
Montag, 27. Mai 2019
Digitalisierung vernichtet öffentlichen Diskurs
In der NZZ schreibt Eva Menasse heute: „Die alte Öffentlichkeit ist vorbei. Sie wird nicht irgendwann vorbei sein, sie ist es schon. Die Digitalisierung, die wunderbare Effekte auf viele Lebensbereiche hat, hat auf ihrem Urgrund, der menschlichen Kommunikation, eine alles zerstörende Explosion verursacht.“
„Für die ehemalige Öffentlichkeit, die, mit all ihren Fehlern und Schwächen, einmal die informelle Macht der Demokratie war, hat es den Effekt, den es auf die Wirtschaft hätte, wenn jeder sich zu Hause sein eigenes Geld drucken könnte.“
„Alles geht in Trümmer. Ehemalige Grossparteien zerfallen zugunsten von Clowns, Komikern oder zynischen Glücksrittern.“
„Und so ist die alte Öffentlichkeit an ihr Ende gekommen. Sie ist fast komplett ins Private diffundiert. Es ist nicht mehr annähernd festzustellen, was der eigene Nachbar weiss, erfährt und glaubt, welcher Minderheit er anzugehören wünscht oder welchen Phantasmen er gerade aufsitzt. Jeder hat seine eigene winzige Öffentlichkeit, er hat sie sich nämlich personalisiert. Das aber ist, nach allem, was man bis jetzt sehen kann, so gefährlich wie eine Autoimmunkrankheit.“
Den vollständigen Artikel lesen Sie HIER.
Samstag, 25. Mai 2019
Wissenschaft und Technik als Quelle der Hoffung
Unter diesem Titel schreibt Harald Martenstein im ZEIT MAGAZIN Nr. 22 über eine ferne Zukunft (siehe Bild).
Mittwoch, 22. Mai 2019
Massenvernichtungswaffen für die Demokratie
Auch ehemalige österreichische Vizekanzler haben ihr eignes Medienimperium: 800.000 follower auf Facebook. So drehen sie jede Lüge (es war nur „a p'soffene Geschicht'“) durch permanente Wiederholung in eine Wahrheit.
Dienstag, 21. Mai 2019
Maschinen ohne Moral
Meldungen werden von Robotern geschrieben – das passiert heute jeden Tag, milliardenfach, nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Man nennt es „Roboterjournalismus". Die Maschine schafft es, 90 Millionen Texte am Tag zu produzieren und kann etwa 50 Prozent einer überregionalen Tageszeitung standardisiert wiedergeben. Die Software-Roboter sammeln Daten, analysiert die Daten, suchen in Datenbanken nach Worten, Metaphern, Textbausteinen und generieren einen Text.
„Die Moral der Maschinen“: Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz wirft viele ethische Fragen auf.
Richard David Precht hält es für einen Angriff auf die Menschenwürde,
Künstliche Intelligenz darauf zu programmieren, wie sie sich in
ethischen Grenzfällen verhalten soll: „Wir brauchen dringend ein
Verbot!“
Samstag, 18. Mai 2019
"Tech for humanity"
Building Digital Trust Together
Die digitale Technologie ist heute ein integraler Bestandteil unserer Wirtschaft, Gesellschaft und unseres täglichen Lebens. Aber die Herausforderungen, die sich daraus ergeben, sind ebenso groß wie die Vorteile: Ohne Leitlinien können diese Technologien Gewalt, Unsicherheit und Ungleichheit fördern. Die internationale Zusammenarbeit ist heute wichtiger denn je, um gemeinsame Werte und Ambitionen zu bekräftigen, die ein erneutes Vertrauen in die digitale Gesellschaft und Wirtschaft gewährleisten können.
In diesem Zusammenhang wird das informelle Treffen der Digitalminister "Tech for Humanity" am 15. Mai in Paris zum Ziel haben, über die Anforderungen und Werte nachzudenken, die für die digitale Innovation wesentlich sind, und über die Rolle, die diese Technologien bei der Bekämpfung von Ungleichheiten spielen können. Dieses Treffen findet im Vorfeld des Gipfels von Biarritz und des ersten internationalen wissenschaftlichen Forums "KI für die Menschheit" statt, das Frankreich 2018 angekündigt hat und Ende Oktober 2019 veranstalten wird.
Drei Hauptthemen werden auf der Tagesordnung stehen:
- Bekämpfung von Online-Hassreden
- Entwicklung von Technologien der künstlichen Intelligenz und deren Beitrag zur Bekämpfung von Ungleichheiten
- Reflexion über die Strategie der G7 anlässlich des Aufkommens der Datenwirtschaft und die Notwendigkeit, Vertrauen in digitale Technologien wie 5G aufzubauen.
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