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Donnerstag, 6. September 2012

Making of… books (4)


Viele haben mich gefragt, in welchen Phasen ein Produktionsprozess abläuft.
  • Idee: Sie kommt wie eine Katze oder ein Dackel – man kann sie nicht herbeibefehlen. Sie kommt von alleine, irgendwann… oder gar nicht. Wenn sie da ist, merkt man es von selbst. Auf einmal macht es „ping!“ im Kopf.
  • Exposé und Probekapitel: Nun muss die Idee strukuriert und geform werden, in das Konzept eines Buches (das „Exposé“. Welche formalen Kriterien es erfüllen muss, kann man im Web nachlesen). Meist reicht ein Exposé dem Verlag nicht aus, er will wissen, wie man schreibt. (Und ob man es überhaupt kann – Twitter- und Facebook-Stil ohne Punkt und Komma kann man vergessen!). Man sollte seine Idee in einem Probekapitel in einem Ausschnitt realisieren.
  • Verlag finden: suchen, kontaktieren und… warten, warten, warten! Nicht verzweifeln, nicht aufgeben. Nicht die zündende Idee langsam dahinsiechen lassen!
  • Schreiben: Selbst wenn die zündende Idee schon fast vertrocknet ist, durch eine Zusage blüht sie wieder auf! Nun ist Disziplin angesagt: möglichst jeden Tag 1…2 Stündchen! (Beim „Don Quijote kam ich auf ca. 2, bei „1+1=10“ auf fast 3.) Aber es gab auch „Ruhetage“, viele sogar (s. o.: „warten“). Der gesamte Zyklus von der Idee bis zum druckfertigen Manuskript dauerte beim „Don Quijote“ ca. 1000 Tage (ca. 300 Arbeitstage), bei „1+1=10“ ist das Verhältnis ca. 700:250.
  • Korrigieren: Die Umsetzung des Verlages von meinem Word-Manuskript in deren Textsystem und Format (z. B. Adobe InDesign) kommt als PDF zurück und muss noch einmal vollständig durchgelesen werden. Denn 1.) das abgelieferte Manu enthielt noch Kinken und 2.) bei der Umsetzung passieren manchmal merkwürdige Dinge. Bei komplizierteren Büchern (mit Abbildungen, z. B. „1+1=10) gibt es ggf. einen zweiten Korrekturdurchlauf bis zur Druckfreigabe. Wenn dann noch Fehler drin sind, müssen Autor und Lektor(in) ab Auslieferung in einer Burka herumlaufen.
  • Kassieren: (ha! ha!) Der Autor bekommt üblicherweise 10% vom netto-Verkaufspreis (z. B. 1,73 € für „Denken – Nach-Denken – Handeln mit einem VK von 18,50 €). Schicken Sie mir eine Mail – dann nenne ich Ihnen mein Spendenkonto!
 



2 Kommentare:

  1. Das ist ja der Stundenlohn einer indischen Teepflückerin! Warum schreibst du dann überhaupt?

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    1. a) weil es Spaß macht b) weil es klares Denken und klare Sprache fördert c) weil ich (bei Recherchen) viel Neues erfahre und lerne

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